Isabell

Isabell

Das Shooting in Geroldsgrün war fast vorbei und die meisten standen schon wieder außen, oder packten gerade die Ausrüstung zusammen. Da fragte ich noch Isabell, ob sie nicht noch ein paar Bilder mit mir machen kann.

Sichtlich von den letzten Stunden ausgepowert sagte sie lächelnd „Ja klar“.

Meine erste Idee, dich mit Katharina nicht umsetzen konnte, wollte ich mit ihr umsetzen. Direkt vor der Ziegelwand.

Ich entschied mich wieder für das harte Licht mit einem Blitzschirm, wie auch bei den vorherigen Shootings. Ich liebe einfach dieses harte Licht. Es hat zwar den großen Nachteil, das selbst das makelloseste Gesicht auf einmal alles zu sehen ist. Als wäre die Haut nur von Unebenheiten geprägt. Aber das weiche Licht der Softbox sollte es nicht sein.

„Bitte hinter fast an die Wand“. „Linke Schulter leicht vor“. „Schau bitte einmal etwas strenger, vielleicht sogar etwas gelangweilt“. „Perfekt“ höre ich mich automatisch sagen.

Man merkt ihr nicht an, das sie zuvor eigentlich noch nie gemodellt hat. Entweder hat sie durch die Stunden so viel gelernt, oder ihr liegt es von Natur aus. Mein Kopf entscheidet sich für letzteres.

Ich verliebe mich sofort in das erste Bild. Ich ändere die Position und mache noch ein paar Bilder. Nach rund 3 Minuten: „Danke Isabell, das war toll“. Ich zeige ihr die Bilder, wir sind beide zufrieden.

Technik

Vielleicht noch ein kurzes Wort zur Technik.

Wie auch beim Shooting mit Katharina, habe ich mir für eine 1-Blitz Lösung entschieden. Auf einem Stativ mit einem Reflektorschirm, von leicht oben schräg direkt auf das Modell. Durch den Blitz habe ich das komplette vorhandene Licht (Available Light) weggenommen.

Wie schon oben beschrieben, sollte man bei Modells mit großer Hautunreinheiten nicht mit einem Reflektorschirm bzw. hartem Licht arbeiten. Man sieht einfach alles. Mit alles meine ich wirklich ALLES. Bei meinen zwei Modells war das nicht so schlimm, aber selbst dort muss man hier und da ein paar Schatten entfernen.

Da meine Sony A7r mit dem Metabones III Adapter für das 50mm Objektiv keinen Autofokus unterstützt (nicht verwunderlich, selbst an meiner Canon rattert der Autofokus unkontrolliert hin und her, nur um einen Fehlfokus zu erzeugen), fokussierte ich alles manuell.

Dank des Focus Peaking (im Display bzw. Sucher werden Linien die als „scharf“ erkannt werden, farbig hervorgehoben) ist das kein Problem. Doch im Nachhinein war die Blende f2,2 doch etwas sehr mutig. Ich bin dennoch mit der Ausbeute extrem zufrieden. Mit einer Canon und dem Autofokus hatte ich mehr als das doppelte an Fehlfokussierungen.

 

-Isabell - I [1511]- Copyright Timon Först, Fotograf für Architektur- und Landschaftsfotografie

-Isabell – I [1511]-
Copyright Timon Först, Fotograf für Architektur- und Landschaftsfotografie

 
Sony A7R Canon EF50mm f/1.8 II
Lightroom CC 2015
Photoshop CC 2015
f/2.2, 1/160s, ISO 100, 50mm

 

-Isabell - II [1512]- Copyright Timon Först, Fotograf für Architektur- und Landschaftsfotografie

-Isabell – II [1512]-
Copyright Timon Först, Fotograf für Architektur- und Landschaftsfotografie

 
Sony A7R Canon EF50mm f/1.8 II
Lightroom CC 2015
f/2.2, 1/160s, ISO 100, 50

Es gibt 2 Kommentare

  1. Alex

    Hallo Timon,

    ich dachte immer, dass das Licht bei Schirmen eher weich ist. Du hast dadurch ja eine sehr große Lichtquelle und noch dazu viel Streulicht… somit sollte das auch ein weiches Licht sein.

    Portraits mit weit offener Blende sind natürlich immer toll, aber halt auch nicht so ganz einfach zu fotografieren. 🙂 Da reicht das Atmen schon aus, um den Fokus zu verschieben.

    Gruß,
    Alex

    • Timon

      Hey Alex,
      das Licht ist auf jeden Fall weicher, als wenn man direkt ins Gesicht blitzt.
      Aber im Gegensatz zu einer Softbox oder einer Beauty Dish ist das Licht sehr hart. Es wird zwar gut gestreut, aber ist dennoch hart.
      Stimmt, man vergisst manchmal das sich nicht nur der Fotograf bewegt 😀
      Gruß Timon


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